Franka F. - Ilfracombe

Franka (16 J.) war 4 Wochen in Ilfracombe und es wurde kein bisschen langweilig!

Ankunft
Bevor ich losgefahren bin, war ich wahnsinnig aufgeregt, habe mich aber vor allem total gefreut. Und in Ilfracombe habe ich dann auch schnell gemerkt, dass ich ziemlich viele Gründe dafür habe. Während der Busfahrt saß ich direkt neben einer Italienerin, mit der ich mich dann auch die ganzen viereinhalb Stunden von London bis nach Ilfracombe unterhalten habe. Dort angekommen hat meine Gastmutter mich und zwei andere Schüler, eine aus Frankreich und eine aus Russland, abgeholt und die ganze Zeit ziemlich schnell und aufgeregt auf uns eingeredet, so dass ich mich direkt sehr willkommen gefühlt habe.

Gastfamilie
In der Gastfamilie habe ich mir ein Zimmer mit der Russin geteilt, mit der ich mich dann auch ziemlich schnell angefreundet habe. Am ersten Tag, Sonntag, mussten wir morgens kurz in die Sprachschule, wo uns Regeln erklärt wurden, die Schule gezeigt wurde und wo wir Informationsmaterial bekommen haben. An diesem ersten Sonntag habe ich dann nach der Veranstaltung die Leute kennengelernt, mit denen ich die nächsten zwei Wochen verbracht habe. Die Russin, eine Freundin von ihr, die Französin, ihr Bruder und ihre Freundin, eine andere Französin und eine Italienerin. Wir haben den Rest des Tages damit verbracht, Ilfracombe anzusehen und auf dem Hügel zu sitzen. Der Hügel in Ilfracombe ist eine Art mit Gras bewachsene Klippe am Stand, auf der man immer, wenn gerade kein Programm ist, ziemlich viele Sprachschüler trifft. Die Klippe war definitiv unser Lieblingsplatz, wo wir die ganze Zeit über fast täglich waren. Ilfracombe selber ist total schön. Abends haben häufig Bands in Cafés oder auch am Hafen gespielt und die Atmosphäre war sehr freundlich und gelassen.

Ablauf
In der Woche hatten wir ein ziemlich volles Programm. Morgens sind wir gegen viertel vor neun losgelaufen. Wir hatten dann den ganzen Tag, bis fünf, entweder Aktivitäten, Unterricht oder einen Ausflug. Gegen sechs gab es dann Abendessen und um halb acht haben wir uns für eine Abendaktivität (Disko, Karaoke, Grillen, Tennisspielen oder Fußball und Volleyball) oder einfach so in Ilfracombe getroffen, um auf dem Hügel zu sitzen, zum Hafen zu gehen oder um im Wetherspoon Kaffee mit Kakaopulver zu trinken. Der normale Plan war so, dass man den halben Tag Schule hatte, und dann die andere Hälfte mit Aktivitäten verbracht hat. Dienstags war immer den ganzen Tag Schule, was weniger schlimm war als es sich anhört, und Donnerstag war dann der Ausflug. Meine Aktivität war Surfen, was ich dringend weiterempfehlen würde! Für mich waren die Surfstunden immer mit die beste Zeit am Tag!

Unterricht
Zum Unterricht kann man sagen, dass er eindeutig aufs Sprechen und Verstehen ausgelegt war. Wir haben relativ wenig geschrieben und die meiste Zeit diskutiert, Videos geschaut, neue Lernmethoden in Form von Apps kennengelernt und Vokabelarbeit gemacht. An dem langen Tag hatten wir nachmittags immer eine Art von Workshop, zum Beispiel Public Speaking oder Songwriting.

Erster Abschied
Nach den ersten beiden Wochen musste ich mich dann von allen verabschieden, weil ich die einzige war, die noch bleiben sollte. Ich glaube, mir ist es noch nie so schwer gefallen, mich von Menschen zu verabschieden. Gerade mit den beiden aus meiner Gastfamilie hab ich mich super gut verstanden. Obwohl wir nicht alle in einem Zimmer geschlafen haben, waren wir eigentlich immer zusammen und haben abends sehr lange geredet, Filme geguckt, Karten gespielt und Musik gehört. Am Sonntag meiner zweiten Woche habe ich dann neue Gastgeschwister bekommen. Eine Spanierin und eine Tschechin. Mit der Spanierin habe ich mir ein Zimmer geteilt und wir sind gut miteinander ausgekommen, auch wenn wir keine richtigen Freunde geworden sind. Mit der Tschechin war ich aber direkt befreundet. Wir haben in der Schule und zu Hause sehr viel Zeit miteinander verbracht und waren eigentlich immer zusammen. In der Schule haben wir im Laufe der Woche noch drei Schweden und eine Deutsche kennengelernt, so dass meine letzten Wochen eigentlich genauso gut waren wie die ersten.

Wochenenden
Am Wochenende hatten wir von der Sprachschule kein Programm. Einige haben etwas mit ihren Gastfamilien unternommen, was aber eher die Ausnahme war. Meistens hatte man mit der Gastfamilie selber gar nicht besonders viel zu tun, außer dass man sich beim Essen gesehen hat. So hatten wir aber viel Gelegenheit, uns mit unseren Freunden zu treffen. Am Wochenende war ich zweimal in Barnstaple, eine etwas größere Stadt in der Nähe und einmal sind wir mit dem Bus zu einem anderen Strand gefahren. Sonst war das Wetter aber eher kein Strandwetter, so dass ich auch zweimal im Kino war und ansonsten meine Freunde in Ilfracombe getroffen habe. Langweilig war es aber nie, weil wir uns alle total gut verstanden haben.

Fazit
Zurückblickend kann ich wirklich jedem empfehlen nach Ilfracombe zu fahren. Das Essen war zwar nicht gut, aber ansonsten hatte ich einen der besten Monate meines Lebens. Ich habe so viel gelernt: Mich problemlos und ohne Nachdenken auf Englisch zu unterhalten, das englische Radio zu verstehen, Surfen natürlich und vor allem offen auf alles und jeden zuzugehen. Die vier Wochen waren eine unglaublich schöne Zeit, vor allem wegen der Freunde, die ich gefunden habe, und mit denen ich auf jeden Fall in Kontakt bleiben werde! Der Ort Ilfracombe ist zudem einfach wirklich schön, das Surfen war immer der Höhepunkt des Tages und ich fand es gut, wie hilfsbereit immer alle waren.

Tipp:
Man muss selbst aktiv versuchen, mit Menschen aus anderen Ländern in Kontakt zu kommen, da bestimmte Nationalitäten lieber unter sich geblieben sind. Ich bin aber sehr froh, dass ich so unterschiedliche Menschen kennengelernt habe, und würde deswegen immer empfehlen, sich weniger mit Menschen aus dem eigenen Land anzufreunden. Zum einen ist es einfach viel interessanter und wirklich eine tolle und einzigartige Erfahrung, zum anderen lernt man einfach viel mehr Englisch.