Marlene H. - Canterbury

Marlene H. (15 J.) hatte eine wunderbare Zeit in Canterbury

Ich habe mir zwei Wochen vor meiner Sprachreise sehr viele Gedanken gemacht. Was ist, wenn ich keine Freunde finde? Was ist, wenn mich keiner dort mag? Was mache ich, wenn ich meine Eltern zu sehr vermisse? Was ist, wenn ich alles alleine machen muss? Was ist, wenn ich immer alleine essen muss? Gerade weil es meine erste Sprachreise war, habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht.

Als ich in der Schule angekommen bin, wurde mir als erstes alles gezeigt. Da ich in der 3. Woche des Camps kam, waren meine Zimmerkameraden noch auf Ausflügen oder sind schon abgereist. Mir wurde gesagt, dass ich mit einem Mädchen aus Taiwan in ein 4er-Zimmer kommen sollte. Davor habe ich mir natürlich Gedanken gemacht, wie sie wohl ist und war sehr aufgeregt.
Am ersten Tag habe ich gleich Bekanntschaft mit einem Mädchen aus Frankreich und einem Lehrer gemacht. Meine Zimmergenossin war direkt sehr sympathisch und offen. Mit ihr bin ich dann auch direkt zum essen gegangen. Also waren meine Zweifel ganz umsonst.
Gleich am ersten Abend haben wir dann auch einen Spieleabend gemacht. Normalerweise bin ich nicht so der Freund von Kennlernspielen, aber das was wir gemacht haben, war ganz anders. Alle waren sehr offen und ich wurde direkt von mehreren angesprochen. Es war auch eine Deutsche dabei. Man ist mit allen direkt ins Gespräch gekommen und man hat sich direkt wohl gefühlt, da man sofort in die Gemeinschaft aufgeschlossen wurde. Im Laufe meiner ersten Woche habe ich mich mit denen immer mehr angefreundet.

Also ich würde allen raten, die eine Sprachreise zum ersten Mal machen, dass sie sich nicht zu viele Gedanken machen sollten. Ihr solltet schauen was auf euch zukommt, weil es wird nie so, wie man es sich vorstellt. Es wird sich alles ergeben, wenn ihr da seid.
Nach und nach habe ich meine eigene Clique gefunden, wobei ich mich mit allen sehr gut verstanden habe. Vor allen Dingen in der zweiten Woche ist man als Gruppe noch mehr zusammen geschweißt, da wir nur noch eine kleine Gruppe mit 28 Schülern waren.

Auch zum Unterricht habe ich mir vorher sehr viele Gedanken gemacht. Aber es war überhaupt nicht so, wie ein normaler Schulunterricht. Wir haben auch sehr viele Spiele gespielt, wobei man trotzdem noch etwas gelernt hat.

Wir haben Ganztagesausflüge nach England und Oxford gemacht, wo wir sehr viel Freizeit hatten. Die Tage gingen immer super schnell vorbei, weil man einfach die Zeit total genießen konnte. Der Abschied am ersten Sonntag von meinen deutschen Freunden ist mir sehr schwer gefallen. Aber es war gar nicht schlimm, dass sie am nächsten Tag nicht mehr da waren, weil man sich einfach mit jedem unterhalten konnte.
In der zweiten Woche waren wir nur noch 28 Leute. Die Gruppe ist richtig zusammen geschweißt, jeder hat jeden Tag etwas mit jedem gemacht und man konnte alle noch viel besser kennenlernen.

Der Abschied am dem zweiten und letzten Sonntag war dann auch nochmal sehr traurig. Noch lange nach meiner Ankunft zu Hause, wollte ich wieder zurück nach Canterbury. Dadurch, dass man mit so vielen Leuten aus anderen Ländern gesprochen hat, hab ich mein Englisch verbessert und ich traue mich noch viel mehr auf Menschen zuzugehen.

Ich stehe jetzt immer noch mit den Leuten aus Canterbury in Kontakt und das freut mich sehr, weil ich es wirklich nicht gedacht hätte. Ich war aber auch nur für zwei Wochen in Canterbury. Für das erste Mal waren zwei Wochen wirklich cool, aber wenn ich nächstes Jahr wieder nach Canterbury kommen sollte, würde ich auf jeden Fall für drei Wochen fahren. Es gibt viele, die nächsten Jahr aus diesem Jahr wiederkommen wollen, daher wäre es richtig schön, nächstes Jahr alle wieder in die Arme schließen zu können.

Ich hatte auf jeden Fall eine wunderbare und ereignisreiche Zeit in England und kann jedem die Reise nur sehr gerne empfehlen, der es noch nicht gemacht hat.